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Wie wir trotz und wegen der Pandemie einen Schub in Sachen Digitalisierung erfahren

Für viele von uns hat sich in den vergangenen zehn Monaten in kurzer Zeit beruflich und privat mehr verändert, als sonst in zehn Jahren. Die Umbrüche und Veränderungen fordern viel unserer Aufmerksamkeit. Immer wieder sind kurzfristig Änderungen und Neuerungen zu verstehen, umzusetzen und letztlich zu akzeptieren um dann das Beste daraus zu machen. Das kostet Kraft.

Dennoch geht an anderer Stelle die Entwicklung weiter – auch in unserer Branche. Vieles, was noch vor der Pandemie entwickelt, erprobt und für die Serienfertigung vorbereitet wurde, ist inzwischen verfügbar. Nicht alles davon bekommt die gebührende Aufmerksamkeit, weil strategische Initiativen in vielen Firmen auf Eis gelegt wurden: Entweder fehlen die personellen Ressourcen oder die Firmen planen vorsichtiger, weil sie sich nicht sicher sind, wie sich das eigene Geschäft entwickelt.

Dennoch mehren sich die Zeichen, dass spätestens im zweiten Halbjahr 2021 der vielfach selbst verordnete Dornröschenschlaf vorüber ist. Dann gilt es hellwach zu sein. Ist der Kuchen groß genug, bekommt jeder ein Stück ab. Gewinner und Verlierer werden dagegen in schwierigen Zeiten gemacht.

Vor einem Jahr durfte ich an dieser Stelle darlegen, welche Möglichkeiten sich für den Mittelstand durch IoT eröffnen und warum er die ergreifen sollte. Meine Meinung hat sich inzwischen nicht geändert. Im Gegenteil, ich bin mehr denn je davon überzeugt, dass sich ein Großteil dessen, was landläufig als „Digitalisierung“ bezeichnet wird, im Bereich IoT abspielen wird. Dazu trägt auch bei, dass es im Bereich der Embedded Box PCs nochmals einen Sprung nach vorne gab. Mit aktuellen, leistungsfähigen Prozessoren, bis zu 32 GByte RAM, umfangreicher Speicherausstattung und vielfältigen Schnittstellen ist heute auch der Betrieb anspruchsvoller Software vor Ort kein Problem mehr.

Gute Beispiele dafür sind Video-, Audio- und Bildverarbeitung, wo mit Modellen der KBox B-Serie von Kontron und aktuellen Intel-Prozessoren bis zu i7 der neunten Generation schon interessante Anwendungen erfolgreich eingeführt wurden. Die KBox B-201-CFL lässt sich etwa mit einer VESA-Halterung an der Rückseite eines Monitors befestigen und kann in Kontrollräumen Video-Streams von bis zu acht Kameras verarbeiten.

Auch die Erfassung und Dokumentation von Besucherzahlen oder die Qualitätssicherung mit Videodaten in der Produktion ist möglich. Im Bereich Predictive Maintenance lassen sich Maschinengeräusche analysieren, um sich anbahnende Schwierigkeiten oder Austausch von Verschleißteilen frühzeitig zu erkennen und planen zu können. Zwar setzt auch die Analyse von Tönen erhebliche Rechenleistung voraus, aber die ist nun verfügbar. Es lassen sich noch viele Beispiele aufzählen, von medizinischen, bildverarbeitenden Geräten über den Einsatz an Standorten mit mangelhafter Internetanbindung, wo Rechenleistung vor Ort unverzichtbar ist, bis hin zur Optimierung in der Lagerlogistik durch autonome Fahrzeuge – oder viele weitere branchenspezifische Szenarien.

Allen gemeinsam ist jedoch, dass IoT-Geräte nicht mehr nur Sensoren, Datenlieferanten oder funktional stark eingeschränkte Kontrollfunktionen wahrnehmen können. Sie können mit der geeigneten Hardware vielmehr zu vollwertigen Rechenknoten in einem immer komplexeren und vielfältigeren Verbund werden. Damit stehen Unternehmen ganz neue Möglichkeiten offen, von der Optimierung etablierter Geschäftsprozesse bis zur Entwicklung neuer und darauf basierender Geschäftsmodelle.

Bisherige IoT-Ansätze, bei denen Daten oft in einer zentralen Cloud gesammelt und verarbeitet werden, ersetzt das allerdings nicht. Diese Szenarien haben weiterhin ihre Daseinsberechtigung, bieten sie doch interessante Möglichkeiten – gerade, wenn es um Big Data, Künstliche Intelligenz oder Maschinenlernen geht. Die neuen, leistungsfähigen Embedded Box PCs erweitern das Auswahlspektrum aber erheblich. Vieles, was bisher aufgrund zu hoher Latenzzeiten, mangelnder Internetverbindung oder fehlender Rechenleistung vor Ort nicht realisiert werden konnte, lässt sich nun umsetzen.

Als langjähriger Vertriebspartner und Systemintegrator von Kontron arbeiten wir bei Aaronn Electronic mit unseren Kunden schon jetzt an interessanten Projekten im Bereich IoT, um die neuen Möglichkeiten der Hardware sinnvoll zu nutzen und an branchenspezifische und individuelle Anforderungen anzupassen. Viele Unternehmen hinterfragen bei der Aufarbeitung der vergangenen Monate, was sie künftig besser und effizienter machen können. Bei diesen Überlegungen sollten die aktuellen Möglichkeiten eine Rolle spielen. Denn echte Zukunftsfähigkeit erreicht man nicht mit den Mitteln von gestern.

Author

Florian Haidn aaronn

Florian Haidn

Geschäftsführer der Aaronn Electronic GmbH